Donnerstag, 1. September 2005
Tag 3: Auf zur Gamshütte
Oder: Wie bekämpft man Bewegungsdrang?

Dienstag morgen sind wir dann bei leichtem Nieselregen zur Gamshütte aufgebrochen. Wir haben für diesen Aufstieg die Variante über den Hermann-Hecht-Weg gewählt, der etwas gemächlicher ansteigt, als die Variante entlang der Materialseilbahn. Ca. auf halber Strecke findet sich noch eine kleine alte Schutzhütte, die zum Verweilen einlädt. Beim Studium der vielen inschriften machten wir einige sehr erstaunliche Entdeckungen. So fanden sich zum Beispiel Bleistifteinträge weiblicher Schrift aus den Jahren 1942, Herkunft der Schreiberin: Leipzig. Ich hätte erwartet, dass man damals anderes zu tun hatte, als in Urlaub zu fahren. Nun gut, der älteste Eintrag, den wir gefunden haben war aus dem frühen 20. Jahrhundert. Hat sich die Hütte also doch ganz gut gehalten. Gegen Mittag erreichten wir dann die Gamshütte.



Bei schönem Wetter hätte man unterwegs sicher herrliche Ausblicke gehabt. Der Blick von der Gamshütte ins Tal war meist leider nicht so verlockend und lohnend:





Den Nachmittag verbrachten wir dann sehr gemütlich in der herzlichen Atmosphäre der Gamshütte. Wir vergnügten uns mit Büchern aus der Hütteneigenen Bibliothek, wobei wir die Lektüre zwischenzeitlich immer wieder unterbrechen mussten (Stichwort Apfelstrudel:-)).Auch machten wir hier die ersten Bekanntschaften mit den Damen und Herren Hochalpinisten, die wir am nächsten Tag auf dem Berliner Höhenweg noch mehrfach treffen sollten. Besonders zwei Exemplare dieser Spezies schienen zumindest alles zu wissen, wenn sie nicht gar selbst schon dort waren. Hätte man ihnen so gar nciht zugetraut, sie sahen nicht übermäßigst sportlich aus.

Auf der Gamshütte lagen auch ncoh ein paar Flyer für sportliche Aktivitäten aus: Zunächst der Gamshüttenlauf: Hier ist der Start in Finkenberg (850 m) und das Ziel halt an der Gamshütte (1021 m). Die Laufstrecke beträgt 7,5 km. Der Lauf fand dieses Jahr am 17.07. statt. Die Rekordzeit beträgt wenn ich das richtig im Kopf habe 51 Minuten irgendwas. Des weiteren gibt es von der Gemeinde Ginzling aus den Steinbocklauf. Hier ist der Start auf 999 m, höchster Punkt ist die Mörchnerscharte (3000 m), wobei die letzten 3 km mit durchschnittlich 30 % Steigung zu bewältigen sind. Danacht geht es wieder hinunter auf 1257 m. Man überwindet insgesamt 3484 Höhenmeter. Hier liegt der Rekod bei 2:30:17. Crazy verrückt, die Österreicher...

Nunja, für uns war es ein angenehmer Tag, auch wenn sich das Regenwasser in den Ärmeln meiner Regenjacke gesammelt hat und dort von meinem Fleece aufgesogen wurde...

Strecke: 7,5 km
Anstieg: 900m

Gwion

Wegversteckt nach: Urlaub
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